In Zeiten zahlreicher Wärmerekorde soll auch diese Meldung einen Platz finden: Der April scheint wieder „geerdet“. Nachdem er im Vergleich zu den 1960er bis 1980er-Jahren den stärksten Erwärmungstrend aller Monate hingelegt hat, ist seit 2021 vorerst Schluss mit überdurchschnittlich temperierten Aprilen. Zumindest wenn die neue 30-Jahres-Referenzperiode 1991-2020 herangezogen wird (MV-Gebietsmittel: 8,4°C). Der Bezugszeitraum ist entscheidend, denn das Mittel von 1961-1990 liegt nur bei 6,7°C. Vergleicht man hiermit, kommen die Aprilmonate 2022 und 2023 sogar mit leicht positiver Abweichung daher. Was also früher einmal ein völlig gewöhnlicher April war, wird heutzutage schnell als unnormal kühl empfunden. Was würde wohl ein April wie im Jahr 1929 heute auslösen? Die Landesmitteltemperatur damals betrug 3,8°C, das ist kälter als so mancher Januar und Februar der jüngeren Vergangenheit.
Dennoch gilt zu konstatieren, dass der April nun 3 Jahre in Folge den Referenzwert von 1991-2020 unterbot und es in 2021 sogar den kältesten April seit 1986 gab. Und auch für den Mai zeigt sich eine auffällige Häufung: Seit dem Rekordjahr 2018 mit dem endlosen Sommer, welcher schon im eigentlichen Frühling voll durchstartete, fiel der Wonnemonat 3 Jahre hintereinander (2019-2021) zu kalt aus und dies sogar gegenüber der Klimareferenzperiode 1961-1990. Es scheint als wollen die Frühjahrsmonate momentan etwas aus der Reihe tanzen. Bleibt abzuwarten, was der Mai 2023 für uns zu bieten hat…

