
Der Windsack – er begegnet einem zum Beispiel im Straßenverkehr auf Brücken, um dort vor starkem Seitenwind zu warnen oder auch bei uns an der Küste, beispielsweise auf der Westmole in Warnemünde. Doch wusstet ihr, dass sich an einem Windsack tatsächlich die Windstärke ablesen lässt?
Ein Windsack ist ein spitz zulaufender, an beiden Enden offener Schlauch aus wetterbeständigem Nylon-Gewebe. In der Regel ist er an einem Mast ein paar Meter über dem Boden befestigt und ist drehbar. Der Wind bläst ausgehend von der größeren Öffnung den Windsack auf, das schmalere Ende zeigt dann in die Richtung, in die der Wind weht (weist gen Lee, windabgewandte Seite).
Doch wie lassen sich nun Aussagen zur Windgeschwindigkeit treffen?
Dafür sind die fünf rotweißen Ringe entscheidend, welche jeden üblichen Windsack charakterisieren. Für jeden aufgeblähten Ring lassen sich etwa 5 Knoten (ca. 9 km/h, Bft 2) veranschlagen. „Steht“ der Windsack konstant waagerecht in der Luft, kann also von etwa 25 Knoten und somit ca. 45 km/h und Windstärke 6 ausgegangen werden.

Man muss jedoch dazu sagen, dass der Windsack natürlich kein exaktes meteorologisches Messgerät ist und die Ungenauigkeiten groß ausfallen. Seine Fähigkeiten als Anzeiger sind eingeschränkt, nicht zuletzt deshalb, da er eben ab Windstärke 6 bereits voll aufgerichtet ist und darüber hinaus keine höheren Windstärken ablesbar sind.
Windsäcke werden überall dort eingesetzt, wo die ungefähren Windverhältnisse möglichst einfach und leicht erfassbar angezeigt werden sollen, ohne dass es auf Exaktheit ankommt. Dabei reicht es auf einen Blick zu erkennen: Hängt der Windsack schlaff herab, weht kein nennenswerter Wind. Steht er straff in der Horizontalen, so herrscht ein starker Wind. Deutlich präzisere Windmessgeräte, welche an offiziellen Wetterstationen zur automatisierten Messung zum Einsatz kommen, sind Windrichtungsgeber und Anemometer (Schalensternanemometer/ Ultraschallanemometer).

