Das Tief YARO brachte vor allem dem Landesteil Mecklenburg am Sonntag den ersten nennenswerten Regen seit Ende Januar und somit seit knapp zwei Monaten. Dadurch wird der nun vergangene Monat immerhin nicht der trockenste März seit Wetteraufzeichnungen. Trotzdem bleibt die Niederschlagsbilanz des Monats bescheiden – im Flächenmittel fiel nur etwa ein Fünftel der üblichen Regenmenge. Da auch in den kommenden Tagen und vielleicht sogar nächsten 2 Wochen kein weiterer Regen erwartet wird, ist die Trockenheit nur vorübergehend gemildert.
Derzeit stellt die Situation noch kein größeres Problem dar, da die Verdunstungsraten um diese Jahreszeit noch vergleichsweise niedrig sind und die Bodenfeuchte nur in den obersten Schichten signifikant abgenommen hat. Doch nun beginnt die Vegetationsperiode und ausreichend Wasser im Boden ist für Natur und Landwirtschaft sehr bedeutend. Sollte auch der April niederschlagsarm ausfallen, könnte sich die Trockenheit zu einer richtigen Frühjahrsdürre entwickeln.
Blicken wir auf ein paar Zahlen der Wetterstation des DWD in der Landeshauptstadt Schwerin. Im Februar war jene sogar die trockenste bundesweit mit nur 2,3 l/m² Niederschlag (langjährige Mittelwerte zur Einordnung: 1961-1990: 33 l/m² / 1991-2020: 42 l/m²). Im März summierten sich 7,6 l/m² (1961-1990: 42 l/m² / 1991-2020: 44 l/m²). Vom 01.02. bis 31.03. fielen somit insgesamt 9,9 l/m², nur an 3 Tagen gab es Mengen >= 1 l/m².
Damit war der 2-Monatszeitraum in der Landeshauptstadt so trocken wie noch nie seit Beginn von Aufzeichnungen. Die bis auf wenige Kriegsjahre (1943-1945) lückenlose Schweriner Niederschlagsmessreihe beginnt im Jahr 1876. Diese Trockenphase so früh im Jahr ist demzufolge außergewöhnlich. Etwas mehr Niederschlag im Februar + März kam mit 20 bis 30 l/m² in Vorpommern runter.

Blickt man auf die summierte Niederschlagsmenge seit Jahresbeginn, so zeigt sich mittlerweile ein Defizit von fast 80 l/m² (braun hinterlegte Fläche, die untere Grenze mit der schwarzen Linie zeigt die fortlaufende Jahressumme für 2025, die obere Grenze mit der hellgrauen Linie die fortlaufende gemittelte Summe für 1991-2020). 141,5 l/m² sind der langjährige Durchschnitt der Periode 1991-2020 bis zum 31. März. Dieses Jahr sind gerade einmal 62 l/m² registriert worden. Anfang des Jahres bis zum 13. Januar war kurzzeitig ein Überschuss vorhanden, 2025 begann also ziemlich nass, doch im Februar kippte es eindeutig durch anhaltende Hochdruckwetterlagen.

Die Aussichten sind extrem hochdrucklastig, es baut sich ein neues mächtiges Hoch auf und verlagert sich zum kommenden Wochenende westwärts Richtung Island/Nordmeer. Dieser „Atlantikblock“ könnte länger anhalten, regenbringende Tiefs aus Westen haben so keine Chance. Folgerichtig zeigt der 14 Tage-Trend für Schwerin viel Sonnenschein und keine Niederschlagssignale und dies bis zur Monatsmitte! Je nach Positionierung des Hochs schwankt das Temperaturniveau. Liegt es eher über uns in Deutschland kann sich die Luft schon recht kräftig erwärmen, bewegt es sich jedoch nach Westen auf den Atlantik (wie zum nächsten WE erwartet), strömt aus Norden nochmal arktische Kaltluft zu uns. Es besteht somit zeitweise Nachtfrostgefahr. Doch nennenswerter Niederschlag ist bei beiden Varianten nicht dabei.


