Im April und Mai war Trockenheit und Dürre ein großes Thema – wochenlang fiel kein nennenswerter Niederschlag. Spätestens der Juli brachte nun überall die Wende – wechselhaftes atlantisch geprägtes Westwindwetter und vor allem zwei sich über mehrere Tage fast stationär einnistende Tiefs sorgten für flächig ergiebige Regenfälle.
Der nasseste Ort im Juli 2025 in Mecklenburg-Vorpommern war Altentreptow mit 245,3 l/m² – dort sogar der nasseste Monat seit Messbeginn 1890. Das darüber hinaus außergewöhnliche: Damit fiel in der Kleinstadt im Nordosten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in weniger als einem Monat mehr Niederschlag als im gesamten bisherigen Jahr vom 01. Januar bis 30. Juni! Die folgende Grafik veranschaulicht dies: Die dunkelblaue Kurve bildet den kumulierten Niederschlag seit Jahresbeginn bis zum jeweiligen Datum ab – bis zum 30. Juni lag die Jahressumme bei nur 196,4 l/m². Die hellblauen Balken zeigen die Tagesniederschlagsmengen, hellblau farblich hinterlegt ist zudem der Juli.

Monate mit Niederschlagsmengen >= 200 l/m² sind durchaus ein seltenes Ereignis. Es handelt sich dabei dann um mindestens das drei- bis teilweise vierfache einer durchschnittlichen Monatssumme. Im zurückliegenden Juli 2025 traf dies auf 3 Messstationen in MV zu, davor zuletzt im Juli 2017. Neben Altentreptow waren das Kruckow-Schmarsow bei Demmin (222,3 l/m²) und Varchentin bei Waren/Müritz (213,7 l/m²). Eine weitere Datenaufbereitung zeigt alle Monate seit 1880, in welchem Stationen auf dem Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern mindestens 200 l/m² registrierten. Die Balken zeigen die Anzahl der Stationen (abzulesen auf der linken y-Achse), in türkis ist jeweils der höchste Stationswert abgetragen (rechte y-Achse).
Eindeutig heraus sticht der Juli 2011. Dieser Monat hatte die größte flächige Ausdehnung mit Niederschlagsmengen >= 200 l/m². Ganze 79 DWD-Stationen in MV meldeten eine solche extreme Monatsmenge, darunter auch die höchste seit Messungen vorliegen – 353,7 l/m² in Moltzow-Schwinkendorf bei Teterow, gefolgt von 343,9 l/m² in Warnemünde.
Außerdem sind die Monate Juli 1922 (36 Stationen, max: 277 l/m²), Juli 1930 (19 Stationen, max: 235 l/m²), August 1946 (13 Stationen, max: 290 l/m²) und August 1960 (17 Stationen, max: 247 l/m²) im Besonderen erwähnenswert. Zwischen 1930 und 1946 sowie 1968 bis 1980 gab es längere Perioden ohne solche extremen Monatssummen.

Im August deutet sich nun wieder eine längere niederschlagsarme Phase an, zudem erreichen die Temperaturen wärmeres Niveau, kommende Woche sind zeitweise hochsommerliche heiße Werte über 30°C möglich.

