Für den meteorologischen Sommer 2019 (bestehend aus Juni, Juli und August) wurde ein Gebietsmittel von 19,1°C für Mecklenburg-Vorpommern berechnet. Damit ist es der zweitwärmste Sommer in der Reihe seit dem Jahre 1881.
Wärmste Sommer in MV seit 1881 (Mitteltemp.)
2018 19,2°C
2019 19,1°C
2003 18,7°C
2006 18,6°C
1992 18,4°C
2002 18,3°C
1917 18,2°C
1997 18,2°C
2010 18,1°C
1947 17,8°C
Richtig kalte Sommer gab es seit den 1990er-Jahren kaum mehr. Da der Bezug zum mitteleuropäischen Klima und für unsere Region speziell zum durchschnittlichen Sommerwetter an der Ostsee immer weiter verloren geht, wäre es spannend in der heutigen Zeit nochmal einen Sommer wie 1962 zu erleben. Damals meldeten die Küstenstationen teilweise nicht einen einzigen Sommertag mit mindestens 25°C. Der Aufschrei wäre vermutlich groß, erwarten doch viele Urlauber mittlerweile durchweg störungsfreies und badetaugliches Strandwetter.
Kälteste Sommer in MV seit 1881 (Mitteltemp.)
1962 14,5°C
1902 14,6°C
1907 14,6°C
1923 14,9°C
1965 14,9°C
1987 15,0°C
1888 15,1°C
1956 15,1°C
1993 15,1°C
Zurück zum Sommer 2019: Es gibt regionale Unterschiede bei der Einordnung. Im Osten und Südosten Vorpommerns schloss der diesjährige Sommer sogar als wärmster seit mindestens 1834 ab. In den langjährigen Messreihen von Greifswald und Ueckermünde steht der 2019er Sommer nun an der Spitze und löst den Vorjahresvertreter direkt wieder ab. In den westlichen und nördlichen Landesteilen bleibt der Sommer 2018 ungeschlagen (siehe Hitliste von Schwerin).
Bundesweit betrachtet sind die Abweichungen vom Klimamittel in den neuen Bundesländern deutlich höher, in Brandenburg war es auch im Flächenmittel rekordwarm. In Westdeutschland dagegen handelte es sich „nur“ um den dritt- oder viertwärmsten Sommer.
Auswahl MV-Stationen mit langen, durchgehenden Messreihen – Die wärmsten Sommer

Auffällig ist in den über 150-jährigen Messreihen (z.B. Schwerin, Putbus) die Ballung sehr warmer Sommer von 1857 bis 1859, welche sogar in den Top 10- Listen auftauchen. Der wärmste Sommer des 19.Jahrhunderts trat im Jahre 1834 auf. Von drei Stationen auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern liegen aus dieser Zeit regelmäßige Messungen vor.
Mitteltemperatur Sommer 1834
19,9°C Stralsund
19,3°C Bad Sülze
19,2°C Rostock-Stadt
Auch wenn an den Standorten in Stralsund, Bad Sülze und Rostock-Stadt heutzutage keine Klimastationen mehr bestehen, so zeigt der Vergleich mit Schwerin oder Greifswald: Die Sommermitteltemperaturen von damals können es durchaus mit denen der Sommer 2018 und 2019 aufnehmen. Es gab solche Hitzesommer also auch früher schon. Nur blieben die wirklich kühlen Sommer in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend aus.
Erwähnt werden muss natürlich, dass die Messgeräte und Messbedingungen von 1834 mit der heutigen Datenerhebung nur eingeschränkt zu vergleichen sind. Dennoch sind die Werte längst nicht völlig gaga. Dies zeigt auch der Blick auf die Hitliste der wärmsten Sommer in der über 300-jährigen homogenisierten Messreihe von Berlin. Ebenfalls ordnet sich der 1834er-Sommer hier im Bereich des letzt- und diesjährigen Vertreters ein.
Berlin- wärmste Sommer
Platz 1: 2019 mit ca. 21,45 °C = +3,15 K
Platz 2: 2018 mit 21,3 °C = +3,0 K
Platz 3: 1834 mit 21,2 °C = +2,9 K
Platz 4: 1992 mit +2,8 K**
Platz 5: 2003 mit +2,6 K**
Platz 6: 2006 mit +2,1 K**
**) DWD-Landesflächenmittel von Brandenburg+Berlin (BB/BE)
In den nächsten Tagen folgt der Sommerrückblick für das Ostseebad Warnemünde.
In Berlin ist der Sommer 2019 sogar noch ein wenig wärmer ausgefallen als vor 14 Tagen erwartet. Er brachte es an der Bezugsstation Berlin-Tempelhof auf ein Sommermittel von 21,5°C (= +3,2 K wärmer als das Klimamittel 1961-1990). Die alten Sommerrekordhalter 1775 und 1826 (je 21,4°C), der Vorjahresrekord 2018 (21,3°C) sowie die historischen Hitzesommer 1781 und 1834 (je 21,2°C) wurden allesamt überboten.
In der Berliner Innenstadt (Alexanderplatz) wurden 20 bis 21 Tropennächte registriert (die erste schon am 03.06.2019, die letzte am 01.09.2019), was gemeinsam mit dem Sommer 2006 die höchste jemals registrierte Anzahl an Tropennächten bedeutet. Mit 25 heißen Tagen im zurückliegenden Dreimonatszeitraum wurde der aus 2018 stammende Sommerrekord in Tempelhof eingestellt, bei den Sommertagen (Tempelhof 63 Stück) wurde dieser sogar um 4 Tage überboten. Fürs Gesamtjahr wird jedoch der Rekord aus dem Vorjahr (88 Sommertage = 6 mehr als 1834!) bestehen bleiben, da der unterkühlte Mai 2019 nur 3 Sommertage zu bieten hatte und es auch jetzt im September nach dem Heißstart derzeit nicht nach mehr als 3 Sommertagen aussieht. Um 2018 einzuholen, müsste es noch 20 Sommertage geben.
Im Vorjahr hatte sowohl der Mai als auch September jeweils 13 Sommertage gebracht, selbst Mitte Oktober gab es noch 2 Sommertage – die spätesten hier je gemessenen
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