Mit der neuen Referenzperiode bzw. dem neuen 30jährigen Mittel von 1991 bis 2020 wird die Klimaerwärmung auch für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern sehr deutlich.
Alle Monate weisen gegenüber dem alten international gültigen Klimamittel von 1961-1990 eine höhere Durchschnittstemperatur auf. Die roten Balken zeigen den Zuwachs. Besonders stark haben sich der April, gefolgt vom Januar und Februar erwärmt. Den geringsten Erwärmungstrend zeigen noch die Herbstmonate und hier vorrangig der Oktober mit einer Bilanz von nur +0,2°C gegenüber 1961-1990.
Das Jahresmittel zeigt über die vier Referenzperioden hinweg einen kontinuierlichen Anstieg und ist insgesamt um etwa +1,0°C nach oben geklettert.
Aufschlussreich ist auch die Auswertung in der folgenden Grafik, welche jeweils eine Hitliste der wärmsten und kältesten Jahre in M-V seit 1881 abbildet. Auf der linken Seite dominieren eindeutig die Jahre seit 1980 (orange eingefärbt), nur 1934 „schummelt“ sich mit hinein in die Top 11 der Jahre mit der höchsten Mitteltemperatur.

Auch die Sonne lässt sich seit den 1960er-Jahren häufiger blicken. Besonders die Frühlingsmonate können bezüglich der Sonnenscheindauer mit einem ansteigenden Trend aufwarten. Insgesamt zeigt sich die Zunahme an Sonnenstunden ebenfalls beim Jahresmittel, welches von 1961-1990 zu 1991-2020 in Mecklenburg-Vorpommern um 73,5 Stunden anstieg. Dagegen lässt sich im Juni, August, November und Dezember kein klares Bild erkennen und die Sonnenscheinsumme ist teils marginal gesunken.
Ein „Phänomen“ stellt dabei der April dar, ähnlich wie beim Niederschlag und der Temperatur sind die Klimaveränderungen hier eindeutig messbar. Der Hang zu warmen Hochdruckwetterlagen mit kaum Tiefdruckaktivität vom Atlantik sorgt für immer weniger Regen, eine Vielzahl von Sonnenstunden und eine deutliche Erwärmung im Durchschnitt. So hat sich der zweite meteorologische Frühlingsmonat in der neuen Klimaperiode 1991-2020 zum mit Abstand trockensten Monat im Jahr gemausert, während 1961-1990 diese Position eindeutig der Februar inne hatte, welcher wiederrum im Mittel über die vergangenen Jahrzehnte an Niederschlag zulegte.
Die Niederschlagsmenge nimmt auf das Jahr bezogen ebenfalls etwas zu, wobei auch hierbei monatliche Unterschiede bestehen. So ließ sich für Januar, Februar und Oktober ein kontinuierlicher Anstieg über alle vier Klimareferenzperioden herausarbeiten, während zum Beispiel beim Mai, September und Dezember kein Trend erkennbar ist. Der April wird nachweisbar immer trockener und weist über alle drei untersuchten Parameter hinweg die markantesten Klimaveränderungen auf.