Im Großraum Rostock fiel in der Nacht vom 11. zum 12.Dezember (Mittwoch auf Donnerstag) zum ersten Mal im Winterhalbjahr 2019/20 fester Niederschlag in Form von Schnee.
Kurz nach Mitternacht mischten sich Flocken in den bereits stundenlang andauernden leichten Regen. Aufgelöst wurden die Niederschläge durch eine Okklusionsfront (Mischfront, Kaltfront hat Warmfront eingeholt), welche zum Atlantiktief SIRO gehörte und von Westen in die bei uns lagernde Kaltluft vordrang. Dabei verlief die Front jedoch strömungsparallel und konnte im Laufe des Mittwochs kaum Boden nach Osten gewinnen. Somit hielten sich Reste der Kaltluft und mit Einbruch der Dunkelheit und Intensivierung der Niederschläge sanken die Temperaturen auf Werte von nur knapp über 0°C. In den höheren Luftschichten herrschten leichte Minusgrade vor, sodass alsbald nasser Schneefall in der Region von Rostock bis zur Müritz und am Donnerstagmorgen auch in Vorpommern beobachtet werden konnte.
Zum Klimatermin um 07 Uhr meldeten einige Stationen sogar eine dünne geschlossene Schneedecke von 1 cm. Das F bei etlichen Messstellen steht für Schneeflecken.

In Rostock reichte es nicht für eine Schneedecke und auch der vorübergehende nasse Schneefall dürfte den meisten Menschen entsprechend der Uhrzeit (etwa 00:30-04:00 Uhr) entgangen sein.
Eine kleine Einordnung anhand der langjährigen Beobachtungsreihe der Wetterwarte Warnemünde. Betrachtet wird für den Zeitraum seit 1949 das Datum des ersten Schneefalls:


Im langjährigen Mittel fällt am 19.November der erste Schnee im Ostseebad.
Das früheste Eintrittsdatum wurde im Jahr 2002 mit dem 13.Oktober notiert. Auch in den Jahren 1950, 1955, 1979, 1997 sowie 2002 schneite es bereits im Oktober.
Der späteste Zeitpunkt für den ersten Schneefall stammt aus der Saison 1951/52, damals sollen erstmals am 01.Januar Flocken gesichtet worden sein. Ähnlich lange musste man 2006/07 warten, der erste Schneefalltag datiert auf den 28.Dezember.
Es ist also zu erkennen, dass es diesen Winter bis zum ersten Flockenwirbel überdurchschnittlich lange dauerte, wenngleich die Warnemünder Beobachtungsreihe einige Jahre mit späterem Eintrittsdatum enthält. Übrigens: Im vergangenen Winterhalbjahr vergingen ähnlich viele Tage bis zum „Premieren-Schnee“- am 14.Dezember war es soweit.