Die unterkühlte Witterung aus dem April setzte sich auch in den ersten Tagen des dritten meteorologischen Frühlingsmonats fort. Vorübergehend stellte sich auch eine wechselhafte und stürmische Westlage durch Tief EUGEN ein. Teils wurden bis ins Binnenland Sturmböen registriert, die Tageshöchstwerte erreichten besonders im Ostsee-Umfeld nicht mal die 10°C-Marke. Zudem sind für das nördliche Vorpommern lokal 3 Frosttage seit 01.05. zu verzeichnen. In Greifswald maß die DWD-Station in den Morgenstunden des 01.Mai einen frostigen Tiefstwert von -0,6°C und damit die kälteste Mai-Lufttemperatur dort seit 1978!
Setzt man die Mitteltemperatur des bisherigen Zeitraums 01. bis 07. Mai von 7,2°C ins Verhältnis zur Klimareferenzperiode 1961-1990 für diese 7 Tage-Spanne, so zeigt sich eine Abweichung von -2,8 K im Flächenmittel von M-V (2,8°C „zu kalt“). Regional gibt es wie üblich Unterschiede, an der Küste ist das Minus nicht so sehr ausgeprägt wie im Hinterland.

Quelle: https://www.mtwetter.de/monatskarte/mo_dtt_c-2021-05-0-mo_dtt_c.png
Dass der Mai 2021 nun, genauso wie der April, am Ende zu kalt abschließt, ist aber noch keineswegs sicher. Aktuell kommt ein Warmluftvorstoß in Gang und am morgigen Sonntag und Montag werden verbreitet über 20°C erreicht, es sollte an einigen Stationen auch für den ersten Sommertag (Tx ≥25,0°C) des Jahres reichen. Dadurch wird das „Defizit“ der bisherigen Maitage bereits etwas abgebaut.
Ab Dienstag geht es dann wohl wechselhaft und durchschnittlich bis tendenziell leicht zu kühl temperiert weiter. Sollte der große Wurf mit anhaltendem warmen Sommerwetter auch Richtung 3.Dekade nicht anstehen, hat der Mai Chancen, wie sein Vorgängermonat, das Prädikat „zu kalt“ zu erhalten.

Das aktuelle 14 Tage-Trend für die Landeshauptstadt zeigt nach den zwei sommerlichen Tagen wieder ein Einpegeln auf recht dürftigem Temperaturniveau. Zur Einordnung: Der langjährige mittlere Höchstwert für einen Tag um Mitte Mai herum, liegt in Schwerin bei etwa 17-18°C, der Tiefstwert bei ungefähr 7°C.
Ergänzend noch ein Diagramm für den Standort Rostock. Es zeigt 30 Lösungen aus dem amerikanischen Wettermodell GFS (Lauf 6z vom 08.05.) für die Temperatur in 850 hPa (etwa 1.500 m Höhe). Es ist auch hier ersichtlich, dass nach dem Wärmebuckel um den 09.-11.Mai herum rasch ein Absinken eintritt. Die rote Linie kennzeichnet das Mittel des 30-Jahreszeitraums 1981-2010. Die meisten Berechnungen liegen eher knapp darunter, siehe weiße AVG-Linie (Durchschnitt aller Modellläufe).

Auch wenn es zwei sonnige und relativ warme Tage gab, so hält sich der Mai weiter an den kühlen Fahrplan. Danke für die Aufbereitung 🙂
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